Ligament instabilities of the ankle joint

Bandinstabilitäten des Sprunggelenks sind bei Kindern und Jugendlichen seltener als bei Erwachsenen, treten aber vermehrt bei sportlich aktiven jungen Menschen auf. Die häufigste Ursache ist eine wiederholte Überdehnung oder ein Riss der Außenbänder, meist durch Umknicken beim Laufen oder Springen. Diese Instabilitäten sind in der Regel nicht angeboren, sondern entstehen durch Unfälle oder chronische Überlastung.

Wenn Bänder Knochenstücke mitreissen – Knöcherne und knorpelige Bandausrisse am Sprunggelenk

Manchmal passiert es beim Umknicken des Fusses nicht nur, dass die Bänder überdehnt oder gerissen werden. Es können auch kleine Knochen- oder Knorpelstücke dort abreissen, wo die Bänder am Knochen befestigt sind. Diese Verletzungen nennt man knöcherne oder knorpelige Bandausrisse.

Genauer betrachtet: Was passiert bei einem knöchernen oder knorpeligen Ausriss?

Die Bänder sind wie feste Seile, die die Knochen im Sprunggelenk zusammenhalten. Sie sind an bestimmten Stellen am Knochen angewachsen. Je jünger man ist, desto höher ist der Anteil an Knorpel im Bereich der Bandansatzstellen. Bei einer plötzlichen, starken Belastung, wie beim Umknicken, kann so viel Zug auf die Bänder kommen, dass an der Anheftungsstelle ein kleines Stück Knochen oder Knorpel mit abgerissen wird. Das kann sowohl an der Aussen- als auch an der Innenseite des Sprunggelenks passieren.

Betroffene klagen über Schmerzen, Schwellungen und eine Unsicherheit beim Gehen oder Laufen. Das Sprunggelenk kann sich instabil anfühlen und neigt dazu, erneut umzuknicken. In manchen Fällen kommt es zu Bewegungseinschränkungen oder dauerhaften Beschwerden. Schmerzen bei einem knöchernen oder knorpeligen Ausriss können länger anhalten und intensiver sein. Manchmal ist auch eine tastbare oder sichtbare Deformität vorhanden, wenn ein grösseres Stück abgerissen ist. Mittelfristig kommt es bei knorpeligen Abrissen im Verlauf zu einer Verknöcherung und nicht selten auch einer Vergrösserung des angerissenen Stücks, welches dann die Beweglichkeit des Sprunggelenks schmerzhaft einschränken kann. Die verringerte Bandspannung lässt somit ein Umknicken eher zu und Betroffene fühlen sich so oft auch deutlich weniger stabil als vor dem Ausriss.

Zur Diagnose werden klinische Tests und bildgebende Verfahren wie MRT oder Röntgen eingesetzt.

Die Behandlung richtet sich nach der Schwere der Instabilität. Leichte Fälle können konservativ mit Physiotherapie, Stabilisationstraining und speziellen Bandagen behandelt werden. Ziel ist es, die Muskulatur zu stärken und die Balance des Sprunggelenks zu verbessern.

Bei chronischer oder schwerer Instabilität kann eine Operation notwendig sein, um gerissene Bänder zu rekonstruieren oder zu verstärken. Nach einem operativen Eingriff folgt eine Rehabilitationsphase mit gezieltem Training. Orthopädische Einlagen oder Schienen können zusätzlich zur Stabilität beitragen.

Ohne Behandlung kann eine Bandinstabilität des Sprunggelenks zu dauerhaften Schmerzen und wiederholten Verletzungen führen. Dies kann die sportliche Aktivität einschränken und die Gelenkgesundheit langfristig beeinträchtigen. Mit frühzeitiger und angemessener Therapie sind die Heilungschancen gut. Die meisten Kinder und Jugendlichen können nach der Reha wieder uneingeschränkt Sport treiben. Eine gezielte Prävention durch Stabilisationstraining kann zukünftige Verletzungen verhindern.