Beim Hodenhochstand ist der Hoden nicht im Hodensack zu finden, sondern liegt ausserhalb desselben. Während der Schwangerschaft wandert der Hoden aus dem Bauchraum über den Leistenkanal in den Hodensack, wo er in der Regel zum Zeitpunkt der Geburt zu liegen kommt. Manchmal erfolgt diese Wanderung nicht vollständig, sodass der Hoden auf diesem Weg «liegen» bleibt. Dabei kann es sein, dass der Hoden noch im Bauchraum liegt oder sich im Leistenkanal befindet. Nach der Geburt kann er in den ersten Lebensmonaten noch von selbst weiter nach unten wandern.
Wenn dies nicht erfolgt, sollte spätestens Ende des ersten Lebensjahres eine Operation mit Verlagerung des Hodens in den Hodensack erfolgen. Geschieht dies nicht, kann der Hoden bleibende Funktionsstörungen (verminderte Fruchtbarkeit) erleiden. Zusätzlich besteht ein leicht erhöhtes Tumorrisiko.
Ein Hodenhochstand macht normalerweise keine Beschwerden. Sollten Schmerzen vorliegen, sollte notfallmässig eine Konsultation erfolgen, um eine Verdrehung auszuschliessen.
Man unterscheidet verschiedene Formen des Hodenhochstands. Primär sollte der Hodenhochstand von einem Pendelhoden unterschieden werden. Bei einem Pendelhoden liegt der Hoden die meiste Zeit im Hodensack, kann aber immer wieder in die Leiste rutschen (er «pendelt»). Dieser Positionswechsel schadet dem Hoden nicht und braucht keine Operation. Des Weiteren gibt es folgende Formen des Hodenhochstands:
In der Regel wird die Diagnose mit einer körperlichen Untersuchung gestellt. Nur in seltenen Fällen braucht es zusätzlich einen Ultraschall, z.B. um einen Hoden im Bauchraum zu finden.
Falls bei einem Neugeborenen zusätzliche Auffälligkeiten vorliegen, ist eine Blutuntersuchung (endokrinologische Abklärung) empfohlen.
Der Hoden sollte spätestens mit dem vollendeten zwölften Lebensmonat im Hodensack liegen. So kann während der ersten sechs Lebensmonate abgewartet und die spontane Wanderung beobachtet werden. Hat sich dann keine Veränderung gezeigt, wird die operative Hodenverlagerung empfohlen.
Manche Ärzte befürworten vor der Operation eine Hormontherapie. Die Studienlage bezüglich des Nutzens einer solchen Therapie ist bisher nicht einheitlich und es fehlen diesbezüglich noch Langzeitdaten. Daher empfehlen wir nur in ausgewählten seltenen Fällen eine Hormontherapie vor der Operation. Am häufigsten liegt ein Leistenhoden vor. Bei der Operation, die in der Regel unter Vollnarkose erfolgt, wird der Hoden über einen Leistenschnitt in den Hodensack verlagert und dort fixiert.
Wird der Hoden im Bauchraum vermutet, wird zuerst eine Bauchspiegelung (Laparoskopie) durchgeführt, um festzustellen, ob der Hoden vorhanden ist und wo er genau liegt. Falls möglich, wird er dann in der gleichen Narkose nach unten verlagert. Manchmal sind dafür zwei Operationen nötig. Nicht selten findet sich jedoch überhaupt keine Hodenanlage. In diesen Fällen erfolgt zusätzlich eine Hodenfixation der Gegenseite (Prophylaxe), um eine potentielle Verdrehung des Hodens zu verhindern.
Die Operation erfolgt in der Regel in einem ambulanten Setting, das heisst, Ihr Kind kann noch am gleichen Tag wieder nach Hause.
Die Prognose nach Operation eines Leistenhodens ist gut, der Hoden kann sich in den allermeisten Fällen normal entwickeln. Die Komplikationsrate bei dieser Operation ist mit 1–3% niedrig.
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