Die anorektale Malformation beschreibt ein angeborenes Krankheitsbild, bei dem der Anus nicht richtig ausgebildet ist. Hierbei ist die Analöffnung entweder zu klein und an der falschen Stelle angelegt (sogenannte Fistel) oder es ist keine Analöffnung sichtbar. Die Anorektale Malformation kann isoliert oder in Kombination mit Erkrankungen von Niere, Herz, Speiseröhre oder anderen Organen vorliegen (sog. VACTERL Assoziation).
Neugeborene haben entweder Mühe über die zu kleine und falsch angelegte Öffnung zu stuhlen, oder sie können aufgrund einer fehlenden Öffnung gar keinen Stuhl lösen.
Die Diagnose wird durch die Fachärztin oder den Facharzt für Kinderchirurgie gestellt, welcher Ihr Kind am ersten Lebenstag untersucht. Handelt es sich um eine anorektale Malformation werden Untersuchungen des Herzens (Echokardiographie), ein Ultraschall des Abdomens und eine Untersuchung von Urin und Wirbelsäule durchgeführt, um Begleiterkrankungen auszuschliessen.
Wenn Ihr Kind eine falsch angelegte Analöffnung hat, dann ist es häufig möglich, dass mit Zuhilfenahme eines speziellen Kalibrierstabs (sogenannter Hegar-Stift), welcher täglich einmal in die Öffnung eingeführt wird, Ihr Kind regelmässig Stuhl absetzen kann. In diesem Fall wird die eigentliche Operation im Lebensalter von ca. drei Monaten geplant.
Wenn Ihr Kind keine Analöffnung hat, dann muss in den ersten Lebenstagen vorübergehend ein künstlicher Darmausgang angelegt werden. Ihr Kind setzt in den ersten drei Lebensmonaten Stuhl über den künstlichen Darmausgang ab.
Die eigentliche Korrekturoperation wird in beiden Fällen im Alter von ca. drei Monaten durchgeführt. Hierbei wird der Darmausgang an der richtigen Stelle in der Mitte des Schliessmuskelkomplexes eingenäht. Liegt ein künstlicher Darmausgang vor, wird dieser während derselben Narkose zurückverlegt.
Anschliessend wird Ihr Kind über mehrere Jahre in regelmässigen Abständen von unserem Team begleitet und nachkontrolliert.
Der Spitalaufenthalt in der Neugeborenenperiode dauert ca. ein bis zwei Wochen. Nach der Korrekturoperation im Alter von ca. drei Monaten ist Ihr Kind nochmals fünf bis sieben Tage stationär.
Die Prognose bezüglich späterer Stuhlkontinenz hängt hauptsächlich davon ab, welche Form der anorektalen Malformation Ihr Kind hat. Je nach Schweregrad variiert die Kontinenzrate bei korrekt durchgeführter Korrekturoperation zwischen ca. 55 % und
100 %.
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Die Medgate Kids Line liefert schnell und unkompliziert medizinischen Rat, wenn es Ihrem Kind nicht gut geht. Rund um die Uhr steht Ihnen das medizinische Team unseres Partners Medgate telefonisch zur Verfügung.
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