Infantile Hämangiome sind gutartige Gefässgeschwülste, welche bei ungefähr 10% der Säuglinge vorkommen. Ehemals frühgeborene Kinder und Mädchen sind häufiger betroffen. Zudem gibt es eine familiäre Häufung. Die meisten Hämangiome liegen im Kopf- und Halsbereich.
Die genaue Ursache ist noch unklar, sie zeigen jedoch einen charakteristischen Wachstumsverlauf. Bei Geburt sind sie oft noch nicht oder nur als dezenter blasser Fleck erkennbar. Nach wenigen Wochen beginnen sie dann schnell zu wachsen. Nach fünf bis sechs Monaten haben 80% der infantilen Hämangiome ihr maximales Wachstum erreicht. Danach gehen sie in eine stabile Plateauphase über. Ab dem ersten Geburtstag treten sie in die Regressionsphase ein. Ab jetzt bilden sie sich langsam zurück. Die Rückbildung kann bis ins Schulalter andauern und in 50% der Fälle bleibt ein Residuum (z.B. weiterhin sichtbare feine Gefässe oder ein Gewebeüberschuss) übrig.
Kutane infantile Hämangiome betreffen die Haut und sind meist rötliche Plaques, subkutane infantile Hämangiome wachsen in der Unterhaut und zeigen sich als livide durchschimmernde Schwellung, sie manifestieren sich meist erst mit zwei bis drei Monaten. Es gibt auch gemischte Formen.
Infantile Hämangiome sind in den meisten Fällen ungefährlich und müssen nicht behandelt werden. Ist aber zu erwarten, dass ein infantiles Hämangiom das Kind in Zukunft funktionell einschränkt (z.B. im Bereich der Augen oder Mund) oder ein entstellendes Residuum übrig bleiben wird, ist eine Therapie indiziert oder zu erwägen. Diese erfolgt in der Regel mit Timolol-Gel lokal oder Propranolol per os. Dabei handelt es sich um Betablocker, welche das Wachstum des Hämangioms hemmen. Um ein erneutes Wachstum zu verhindern, muss dieses bis nach dem ersten Geburtstag verabreicht werden, bis das Hämangiom in die Rückbildungsphase übertritt. Da es sich um ein Herzmedikament handelt, muss bei Initiierung der systemischen Therapie mit Propranolol eine kardiologische Kontrolle erfolgen. Zudem betreuen wir Ihr Kind engmaschig in unserer Spezialsprechstunde bis mindestens zum ersten Geburtstag.
Bleibt bis ins Schulalter ein störendes Residuum bestehen, kann man dieses meist mittels Laserbehandlung oder operativ angehen.
Von den infantilen Hämangiomen abzugrenzen sind die seltenen kongenitalen Hämangiome, welche sich bei Geburt bereits vollständig ausgebildet haben und nicht mehr weiter wachsen. Diese zeigen unterschiedliche Rückbildungsgeschwindigkeiten und können nicht medikamentös behandelt werden. Eine weitere Differenzialdiagnose sind die vaskulären Malformationen.
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