Häufigkeit: X- und O-Beine sind bei Kleinkindern sehr häufig und stellen oft eine normale Entwicklungsphase dar. Etwa 80 % der Kinder unter 3 Jahren zeigen eine leichte O-Bein-Stellung, die sich im Laufe der Zeit von selbst ausgleicht. Ab dem 3. Lebensjahr entwickeln viele Kinder eine X-Bein-Stellung, die sich meistens bis zum 8. Lebensjahr wieder normalisiert. Bei älteren Kindern oder Jugendlichen kann eine Fehlstellung jedoch anhalten, selten auch fortschreiten.
Ursache: Häufig bleibt die Ursache der X- oder O-Beine unklar. In manchen Fällen können auch Ungleichgewichte in der Knochenentwicklung oder Fehlstellungen der Hüfte oder des Fusses die Beinachse beeinflussen. Seltener sind genetische Erkrankungen, Mangelernährung oder Schädigungen der Wachstumsfugen die Ursache.
Die häufigsten Symptome sind eine sichtbare Fehlstellung der Beine, die zu einer ungleichen Belastung der Gelenke führen kann. Kinder mit O-Beinen haben häufig eine grössere Belastung auf den inneren Knien, während bei deutlichen X-Beinen die äusseren Knie stärker beansprucht werden. In einigen Fällen kann das Laufen beeinträchtigt sein, und es können Schmerzen auftreten, dies besonders bei fortgeschrittenen Fehlstellungen oder gleichzeitig vorliegender ungünstiger Führung der Kniescheibe.
Die Behandlung von X- und O-Beinen hängt vom Schweregrad der Fehlstellung, dem Vorliegen von Beschwerden und dem Alter des Kindes ab. In den meisten Fällen sind keine speziellen Massnahmen erforderlich, da sich die Fehlstellung im Laufe des Wachstums von selbst korrigiert. Konservative Behandlung wie Physiotherapie oder spezielle Übungen zur Stärkung der Muskulatur und Korrektur der Haltung können in einigen Fällen helfen. Bei stärker ausgeprägten Fehlstellungen oder wenn die Fehlstellung auch im höheren Alter fortbesteht, kann eine operative Korrektur notwendig werden.
Dabei ist während des Wachstumsalters noch die Wachstumslenkung eine Option. Bei dieser Technik wird über kleine Zugangswege Einfluss auf die meist knienahen Wachstumszonen von Ober- oder Unterschenkelknochen genommen, um diesen Wachstumszonen die Wachstumsrichtung vorzugeben und so lediglich unter Beeinflussung des natürlichen Wachstums ein “Geradewachsen” zu erreichen. Dies ist sehr effektiv und vergleichsweise risikoarm sofern es in Frage kommt.
Ist das Wachstum abgeschlossen so kann eine Umstellung der Knochen mittels Durchtrennung und korrekter Einstellung vorgenommen werden, was allerdings einen grösseren Eingriff als die Wachstumslenkung bedeutet mit entsprechend anderem Risikoprofil.
Ohne Behandlung kann die Fehlstellung im Kindes- und Jugendalter in vielen Fällen von selbst verschwinden. In seltenen Fällen, insbesondere bei schwereren Fehlstellungen oder erworbenen Ursachen, kann es zu dauerhaften Gelenkproblemen und Schmerzen kommen.
Mit Behandlung ist die Prognose in den meisten Fällen sehr gut. Eine frühzeitige Intervention, insbesondere bei operativen Massnahmen, führt in der Regel zu einer vollständigen Korrektur der Fehlstellung und der Vermeidung von langfristigen Beschwerden.
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