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Plastische Chirurgie

Die plastische Chirurgie befasst sich mit der Versorgung von Haut und Weichteilen.
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Gutartige Haut-/Weichteilbefunde und Fehlbildungen
Abstehohren und angeborene Ohrdeformitäten
Vaskuläre Anomalien
Thermische Verletzungen
Narbenbehandlung
Gutartige Haut-/Weichteilbefunde und Fehlbildungen

Gutartige Haut-/Weichteilbefunde und Fehlbildungen

Die wichtigsten Punkte

  • Verschiedene gutartige Hautbefunde: Angeboren und erworben, von Zysten bis Geschwülsten.
  • Diagnose durch Lokalisation, Geschichte und klinischen Befund.
  • Selten bildgebende Abklärung (z.B. Ultraschall) erforderlich.
  • Bei anhaltendem Befund: Empfehlung zur operativen Entfernung.
  • Operation meist in Vollnarkose, besonders bei jüngeren Kindern, als Tagesaufenthalt.
  • Bei kleinen Befunden ab ca. 8 Jahren auch in Lokalanästhesie möglich (individuell besprochen).
  • In den meisten Fällen reicht eine Operation; selten zweite Operation bei unvollständiger Entfernung erforderlich.

Kleine Nävi (Muttermale)

Die Indikation zur Entfernung eines Muttermals wird in der Regel durch einen Hautarzt/Hautärztin gestellt und es erfolgt die Zuweisung zu uns zur operativen Entfernung. Diese ist in der Regel ambulant möglich.

Pilomatrixom

Ein Pilomatrixom ist eine gutartige Geschwulst, welches sich aus der Wurzel eines Haares entwickelt. Pilomatrixome wachsen oft rasch und im Verlauf verkalken sie und werden somit hart. Sie können optisch und mechanisch stören, sich vor allem aber auch entzünden. Dann ist nicht selten eine antibiotische Therapie notwendig und eine vollständige Entfernung ist danach schwierig. Daher empfehlen wir eine frühzeitige Entfernung. Die Entfernung wird in der Regel ambulant durchgeführt.

Dermoidzyste

Dermoidzysten sind angeborene Zysten klassischerweise am Kopf (z.B. laterale Augenbraue). Dermoidzysten sind mit Talg oder sogar Haaren gefüllt und wachsen langsam und verdrängend. So kann es zu einer Eindellung des Schädelknochens kommen. Auch besteht das Risiko der Entzündung. Daher empfehlen wir eine frühzeitige Entfernung. Die Entfernung wird in der Regel ambulant durchgeführt.

Epidermoidzysten/Atherom

Eine Epidermoidzyste ist eine Hauteinschlusszyste, welche überall am Körper vorkommen kann. Auch sie wächst langsam und kann sich entzünden. Daher ist eine Entfernung empfohlen. Die Entfernung wird in der Regel ambulant durchgeführt.

Granuloma pyogenicum

Ein Granuloma pyogenicum entsteht meist nach einem Bagatelltrauma, Insektenstich oder ohne ersichtlichen Grund. Es handelt sich um eine schnell wachsende Gefässgeschwulst, welche rasch und stark bluten kann. Es bildet sich nur sehr selten spontan zurück, daher empfehlen wir eine zügige operative Entfernung. Die Entfernung wird in der Regel ambulant durchgeführt.

Ohranhängsel

Ohranhängsel sind angeboren. Sie haben keinen Krankheitswert, ausser, dass sie optisch stören können. Da oft ein zentraler knorpeliger Anteil besteht, ist die Operation die Therapie der Wahl. Ein einfaches Abbinden wird nicht empfohlen. Die Entfernung wird in der Regel ambulant durchgeführt.

Ohrfistel

Wie die Ohranhängsel sind die präaurikulären Fisteln ein Überbleibsel der Entwicklung im Mutterleib. Es kann zu wiederkehrendem Flüssigkeitsaustritt oder gar zur Entzündung kommen. Dann ist eine Entfernung angezeigt. Diese Operation findet immer in Vollnarkose statt. Je nach Ausdehnung der Fistel bedarf es noch weiterer Abklärung und ist die Operation ambulant oder stationär.

Abstehohren und angeborene Ohrdeformitäten

Abstehohren und angeborene Ohrdeformitäten

 
 
Abstehohren
Angeborene Ohrdeformitäten
Abstehohren

Die wichtigsten Punkte

  • Als ästhetisch störende Ohren gelten solche mit einem Kopf-Ohrmuschel-Abstand von mehr als 1.8cm.
  • Da es sich um einen kosmetischen Eingriff handelt, wird die Operation nicht von der Grundversicherung der Krankenkasse übernommen.
  • Zusatzversicherungen übernehmen meist ein Anteil der Kosten, welche sich auf 1900 Fr (einseitig) bis 3800 Fr (beide Seiten) belaufen.
 
 

Diagnose, Behandlung und Prognosen

Krankheitsbild

Was sind Abstehohren?

Kinder mit absehenden Ohren werden in der Schule nicht selten gehänselt und leiden sehr darunter. Als ästhetisch störende Ohren gelten solche mit einem Kopf-Ohrmuschel-Abstand von mehr als 1.8cm.

Symptome

Was sind typische Zeichen von Abstehohren?

Als ästhetisch störende Ohren gelten solche mit einem Kopf-Ohrmuschel-Abstand von mehr als 1.8cm. Dies ist in der Regel einer nur schwach oder gar nicht ausgebildeten Ohrfalte geschuldet. Bei der Operation wird diese Falte gebildet. Dadurch legt sich die Ohrmuschel besser an den Kopf an.

Therapie

Wie lassen sich Abstehohren behandeln?

Die Operation findet in Vollnarkose im Rahmen eines Tagesaufenthaltes statt. Danach ist während drei Wochen Tag und Nacht und drei weiteren nur Nachts ein Verband oder Stirnband zu tragen. Daher empfehlen wir die Operation nur in den kälteren Monaten. Da unter 5 Jahren das Ohr noch nicht ganz ausgewachsen ist und ein viel grösseres Risiko besteht, dass nach der Operation das Ohr doch wieder absteht, bieten wir die Operation frühestens ab 5 Jahren an. Es ist auch wichtig, dass das Kind selbst die Operation wünscht.

Kosten

Mit welchen Kosten muss gerechnet werden?

Da es sich um einen kosmetischen Eingriff handelt, wird die Operation nicht von der Grundversicherung der Krankenkasse übernommen. Zusatzversicherungen übernehmen meist ein Anteil der Kosten, welche sich auf 1900 Fr (einseitig) bis 3800 Fr (beide Seiten) belaufen.

Angeborene Ohrdeformitäten

Angeborene Ohrdeformitäten, wie zum Beispiel ein Klappohr, können in gewissen Fällen mit einer Schiene (EarWell) in Form gebracht werden. Da die Ohrmuschel vor allem nach der Geburt gut formbar ist, sollte die Behandlung so früh wie möglich, d.h. idealerweise in den ersten vier Lebenswochen begonnen werden.

Die Dauer der Therapie beträgt 4-6 Wochen und es sind wöchentliche Kontrollen in unserem Spital notwendig. Sie ist für das Kind völlig schmerzfrei.

Die Earwell-Behandlung wird nicht von der Krankenkasse übernommen und kostet 750 Fr.

 
 
Vaskuläre Anomalien

Vaskuläre Anomalien

 
 
Infantile Hämangiome
Vaskuläre Malformationen
Infantile Hämangiome

Die wichtigsten Punkte

  • Infantile Hämangiome sind gutartige Gefässgeschwülste, die bei etwa 10% der Säuglinge auftreten, vermehrt bei Frühgeborenen, Mädchen und familiär gehäuft. Sie kommen mehrheitlich im Kopf- und Halsbereich vor.
  • Sie sind bei Geburt nicht sichtbar oder nur als dezenter Fleck, ihr Wachstumsverlauf zeigt dann typischerweise ein rasches Wachstum in den ersten Monaten, einer stabilen Phase und schliesslich einer Rückbildung ab dem ersten Geburtstag bis ins Schulalter.
  • Die Therapie ist in den meisten Fällen nicht erforderlich, es sei denn, das Hämangiom könnte das Kind funktionell beeinträchtigen oder ein entstellendes Residuum hinterlassen. Betablocker wie Timolol-Gel oder Propranolol können zur Hemmung des Wachstums verwendet werden. Eine Propranolol-Therapie erfordert vorher eine kardiologische Kontrolle.
 
 

Diagnose, Behandlung und Prognosen

Krankheitsbild

Was sind Infantile Hämangiome?

Infantile Hämangiome sind gutartige Gefässgeschwulste welche ungefähr 10% der Säuglinge vorkommen. Ehemals Frühgeborene Kinder und Mädchen sind häufiger betroffen. Zudem gibt es eine familiäre Häufung. Die meisten Hämangiome liegen im Kopf- und Halsbereich.

Symptome

Was sind typische Zeichen Infantiler Hämangiome?

Die genaue Ursache ist noch unklar, sie zeigen jedoch einen charakteristischen Wachstumsverlauf. Bei Geburt sind sie oft noch nicht oder nur als dezenter blasser Fleck erkennbar. Nach wenigen Wochen beginnen sie dann schnell zu wachsen. Nach 5 bis 6 Monaten haben 80% der infantilen Hämangiome ihr maximales Wachstum erreicht. Danach gehen sie in eine stabile Plateauphase über. Ab dem ersten Geburtstag treten sie in die Regressionsphase ein. Ab jetzt bilden sie sich langsam zurück. Die Rückbildung kann bis ins Schulalter andauern und in 50% der Fälle bleibt ein Residuum (z.B. weiterhin sichtbare feine Gefässe oder ein Gewebeüberschuss) übrig.

Kutane infantile Hämangiome betreffen die Haut und sind meist rötliche Plaques, subkutane infantile Hämangiome wachsen in der Unterhaut und zeigen sich als livide durchschimmernde Schwellung, sie manifestieren sich meist erst mit 2 bis 3 Monaten. Es gibt auch gemischte Formen.

Therapie

Wie lassen sich Infantile Hämangiome behandeln?

Infantile Hämangiome sind in den meisten Fällen ungefährlich und müssen nicht behandelt werden. Ist aber zu erwarten, dass ein infantiles Hämangiom das Kind in Zukunft funktionell einschränkt (z.B. im Bereich der Augen oder Mund) oder ein entstellendes Residuum übrig bleiben wird, ist eine Therapie indiziert oder zu erwägen. Diese erfolgt in der Regel mit Timolol Gel lokal oder Propranolol per os. Dabei handelt es sich um Betablocker welche das Wachstum des Hämangioms hemmen. Um ein erneutes Wachstum zu verhindern muss dieses bis nach dem 1. Geburtstag verabreicht werden, bis das Hämangiom in die Rückbildungsphase übertritt. Da es sich um ein Herzmedikament handelt, muss bei Initiierung der systemischen Therapie mit Propranolol eine kardiologische Kontrolle erfolgen. Zudem betreuen wir Ihr Kind engmaschig in unserer Spezialsprechstunde bis mindestens zum ersten Geburtstag.

Bleibt bis ins Schulalter ein störendes Residuum bestehen kann man dieses meist mittels Laserbehandlung oder operativ angehen.

Prognose

Welche Prognose haben Infantile Hämangiome?

Von den infantilen Hämangiomen abzugrenzen sind die seltenen kongenitalen Hämangiome, welche sich bei Geburt bereits vollständig ausgebildet haben und nicht mehr weiter wachsen. Diese zeigen unterschiedliche Rückbildungsgeschwindigkeiten und können nicht medikamentös behandelt werden. Eine weitere Differenzialdiagnose sind die vaskulären Malformationen.

Vaskuläre Malformationen

Die wichtigsten Punkte

  • Vaskuläre Malformationen im Gegensatz zu infantilen Hämangiomen:
  • Seltener und angeboren.
  • Oberflächliche Malformationen oft bei Geburt erkennbar.
  • Tiefere Malformationen können erst Jahre später auffallen.
  • Meistens nicht vererbbar, einige seltene vererbbare Fehlbildungssyndrome.
  • Bei vielen Fällen keine Behandlung erforderlich.
  • Bei Beschwerden: Operation oder Sklerosierung als Therapieoptionen, erfordern Bildgebung (meistens MRI) zur Diagnose.
  • Interdisziplinäre Betreuung oft notwendig; spezialisierte Sprechstunde am UKBB vorhanden.
 
 
Lymphatische Malformation (LMF)
Venöse Malformation (VMF)
Lymphatische Malformation (LMF)

Dies sind zystische Fehlbildungen des Lymphsystems welche häufig im Bereich des Halses oder Stammes lokalisiert sind. Sie präsentieren sich oft erst im Vorschul-/Schulalter durch eine neu aufgetretene Schwellung oder Schmerzen im Rahmen einer Einblutung oder Infektion. Eine Einblutung muss nicht behandelt werden, Schmerzmittel können die Symptome lindern. Bei einer Infektion muss in der Regel eine antibiotische Therapie erfolgen. Nach Einblutung oder Infektion können die LMF spontan verkleben und sich zurückbilden. Ist das nicht der Fall und stören sie optisch oder kommt es zu wiederkehrenden Beschwerden sollte eine Therapie besprochen werden.

Venöse Malformation (VMF)

Die VMF sind Fehlbildungen der zum Herz zuführenden Gefässen. Teilweise fallen sie im Verlauf der Jahre durch Grössenzunahme oder Schmerzen auf. Zudem sind sie teils ästhetisch störend. In diesen Fällen ist eine Therapie zu diskutieren.

 
 
Thermische Verletzungen

Thermische Verletzungen

 
 

Die wichtigsten Punkte

  • Unfälle mit Verbrennungen und Verbrühungen treten häufig bei Säuglingen und Kleinkindern auf und erfordern schnelle Erstversorgung.
  • Erstversorgung beinhaltet das sofortige Kühlen der betroffenen Stelle mit lauwarmem Wasser und Schmerzlinderung.
  • Blasenbildung erfordert ärztliche Hilfe.
  • Nach thermischen Verletzungen braucht es regelmässige Verbandswechsel bis zur Heilung.
  • Heilt die Wunde innert weniger als zwei Wochen ab, sind keine Narben zu erwarten. Bei einer Heilungszeit über 2 Wochen kann Narbenbildung auftreten. Gegebenenfalls ist eine Hauttransplantation erforderlich und/oder es wird das Tragen von Kompressionskleidung erfordern.
 
 

Diagnose, Behandlung und Prognosen

Krankheitsbild

Was sind thermische Verletzungen?

Besonders im Säuglings- und Kleinkindesalter kommt es, in einem unbeobachteten Moment, leider rasch zu Unfällen mit Verbrennungen (durch Feuer oder Kontakt zu heissen Flächen) oder Verbrühungen (mit heissen Flüssigkeiten).

Erstversorgung

Wie muss in einem ersten Schritt gehandelt werden?

Bei der Erstversorgung ist das rasche Kühlen mit lauwarmem Wasser und einer guten Schmerztherapie wichtig. Bei Blasenbildung sollten diese mit einem sauberen Tuch abgedeckt werden und anschliessend ist eine ärztliche Vorstellung notwendig.

Bei der Vorstellung im UKBB erfolgt je nach Tiefe der Verletzung eine Reinigung der Wunde und es wird ein Verband angelegt. Je nach Situation benötigt es eine Sedierung. Daher ist es hilfreich, dass das Kind zu dem Moment nüchtern ist.

Therapie

Wie lässt sich eine thermische Verletzung behandeln?

Wunden, bei denen es zu einer Blasenbildung gekommen ist, erfolgen regelmässige Verbandswechsel. Es erfolgt eine engmaschige Betreuung mit regelmässigen Verbandswechsel bis zum Abheilen der Wunden. Ist dies innert weniger als 2 Wochen der Fall, ist nicht von einer Narbenbildung auszugehen. Und es braucht, ausser einer guten Hautpflege, keine weitere Therapie.

Prognose

Welche Prognose hat eine thermische Verletzung?

Heilt eine Wunde nicht innert zwei Wochen ab ist mit Narben zu rechnen. Teilweise heilen sie nicht von selbst und es ist eine Eigenhauttransplantation nötig. Nach Abheilen der Wunden ist bis mindestens ein Jahr nach Unfall das Tragen von massgefertigten Kompressionskleidungsstücken notwendig, um die Narbenbildung zu vermindern. Allenfalls sind im Verlauf des Wachstums auch operative Narbenkorrekturen notwendig.

Bei der Behandlung von thermischen Verletzungen arbeiten wir sehr eng mit dem Zentrum für brandverletzte Kinder des Kinderspital Zürich zusammen.

 
 
Narbenbehandlung

Narbenbehandlung

Hypertrophe Narbenbildung

Eine Narbe ist ca. ein Jahr nach Unfall/Operation «aktiv». Kommt es zur überschiessenden Narbenbildung (Hypertrophie) kann die Narbe in dieser Zeit mittels Silikonauflage und Kompressionstherapie verbessert werden. Nach Ausreifen der Narbe kann eine operative Narbenkorrektur eine Option sein.

Keloid

Bei dem sogenannten Keloid kommt es, meist erst mehrere Monate nach Entstehung der Narbe, zu einem krankhaften und unverhältnismässigen Wachstum über die ursprünglichen Grenzen einer Narbe hinaus. Keloide kommen familiär, bei dunklem Hautton und an bestimmten Körperstellen gehäuft vor. Die Ursache ist unklar.

Kleinere Keloide können mittels Kortisoninjektionen direkt in das Keloid behandelt werden. Dazu sind meist mehrere Injektionen im Abstand weniger Wochen notwendig. Sie dauern jeweils nur wenige Minuten und sind unter Lokalanästhesie gut durchführbar. Bei grösseren Keloiden ist die operative Entfernung Therapie der Wahl.

Leider ist ein Wiederauftreten trotz Therapie möglich.

 
 

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