Nach rund vier Monaten Umbau im vierten Stock hat das Universitäts-Kinderspital beider Basel (UKBB) per Januar 2024 eine neue EEG-Telemetrie- und Schlaflabor-Einheit in Betrieb genommen. Diese umfassende Erweiterung des diagnostischen Angebots mit Langzeit-EEG- und Schlaf-Monitoring bietet beste Voraussetzungen für hochspezialisierte Abklärungen an einem Ort, maximalen Komfort für Patient*innen und innovative Forschung.
Die achtjährige Emma (fiktiver, aber typischer Fall) hat seit einiger Zeit Probleme beim Einschlafen und wacht mehrmals in der Nacht auf. Die Eltern hören immer wieder Geräusche, die sie nicht richtig einordnen können. Am Morgen fühlt sich Emma oft müde und unausgeruht. Tagsüber ist sie launisch und hat Mühe, sich zu konzentrieren. Emmas Eltern sind ratlos, wie sie ihrer Tochter helfen können, besser zu schlafen. In der Schlafsprechstunde des UKBB wurde eine weitere Abklärung im Schlaflabor empfohlen.
Grosse Sorgen machen sich auch die Eltern von Luca. Bei ihrem zweieinhalbjährigen Sohn1 hat vor anderthalb Jahren eine Epilepsie begonnen, die sich mit Medikamenten nicht gut kontrollieren lässt. Da Lucas Anfälle völlig unvermittelt und zu jeder Tageszeit auftreten, können ihn seine Eltern keinen Augenblick allein lassen. In der Magnetresonanztomographie fiel ein umschriebenes Areal im Gehirn auf. Ob Lucas Anfälle von da ausgehen? Und könnte allenfalls eine Operation in diesem Areal helfen, wie es die unterschiedlichen Spezialist*innen in der Epilepsiesprechstunde am UKBB diskutiert wird?
Für Patient*innen wie Emma und Luca bringt die neue EEG-Telemetrie- und Schlaflabor-Einheit im Universitäts-Kinderspital Basel (UKBB) mehr Licht ins Dunkel und eine hoffentlich bessere Zukunft. Über ein Vierteljahr Umbau hat das UKBB auf Station A im vierten Stock in Kauf genommen, um das bisherige diagnostische Angebot für Patient*innen mit Schlafstörungen oder Epilepsie zu komplettieren. Die neue Einheit ist mit modernsten Geräten ausgestattet und ermöglicht umfassende und hochspezialisierte Untersuchungen. Darunter auch Untersuchungen, die das UKBB bisher aufgrund der fehlenden Infrastruktur auslagern musste, was den Patient*innen zuweilen weite Reisewege bescherten.
Prof. Alexandre Datta, Abteilungsleiter Neuro- und Entwicklungspädiatrie am UKBB, hat die neue Einheit Anfang Januar 2024 in Betrieb genommen: «Mit meinem spezialisierten Team aus Epileptolog*innen und Schlafmediziner*innen, Fachleuten für neurophysiologische Diagnostik und der Pflege können wir auf technisch höchstem Niveau fast alle Epilepsien und Schlafstörungen abklären, die unklar sind oder nicht auf übliche Therapien ansprechen», freut sich Prof. Datta.
Die Einheit ermöglicht die ganze Bandbreite an diagnostischen Abklärungen. So lassen sich beispielswiese in schlafmedizinischen Untersuchungen während der Nacht allfällige Atemstörungen ermitteln. Kombiniert mit Untersuchungen, die tagsüber stattfinden, lässt sich bei Bedarf auch eine unklare Tagesschläfrigkeit klären. Langzeit-EEG-Monitorings der Gehirnaktivitäten können zudem bei Patient*innen aufzeigen, ob epileptische Anfälle vorliegen und von welchem Hirnareal diese genau ausgehen.
Solche Langzeit-Untersuchungen sind zum Beispiel bei Patient*innen wie Luca sinnvoll, um abzuklären, ob ein epilepsiechirurgischer Eingriff notwendig ist. «In solchen Fällen werden weitere Spezialist*innen einbezogen, so etwa das pädiatrische Neurochirurgie-Team um Prof. Raphael Guzman, aber auch unsere Neuropsycholog*innen, die Abteilungen Radiologie, Nuklearmedizin oder auch andere – je nach Bedarf», erläutert Prof. Datta.
Zusätzlich zu den neuen diagnostischen Möglichkeiten stellt die neue Einheit auch die Grundlage für innovative Forschung rund um die pädiatrische Epileptologie und Schlafmedizin dar. Die neue Einheit gliedert sich ein in das Zentrum für Epileptologie, Schlaf- und Chronomedizin der drei Basler Universitätskliniken: dem Universitätsspital Basel, den Universitären Psychiatrischen Kliniken Basel (UPK) und dem UKBB. Somit sind beste Voraussetzungen geschaffen, um Know-how zu bündeln und in interdisziplinärer Zusammenarbeit die bestmögliche Behandlung für kleinste bis adoleszente Patient*innen zu finden und ihnen eine erfolgreiche Transition von der Kinder- in die Erwachsenenmedizin zu gewährleisten.
Prof. Urs Frey, ärztlicher Direktor des UKBB, sagt: «Bereits zum jetzigen Zeitpunkt ist das UKBB regional, national, aber auch über die Landesgrenzen hinaus ein bekanntes Zentrum für pädiatrische Epileptologie und Schlafmedizin. Die neue EEG-Telemetrie- und Schlaflabor-Einheit erweitert und komplettiert das bisherige diagnostische Angebot dahingehend, dass es dem internationalen Standard als hochspezialisiertes Zentrum für Epileptologie inklusive präepilepsiechirurgischer Diagnostik und Schlafmedizin entspricht. Das UKBB und der Forschungsstandort Basel werden in diesen Bereichen nochmals an Strahlkraft gewinnen.»
Für Patient*innen wie Emma und Luca bedeutet die neue Einheit vor allem eins: Hoffnung auf eine genaue Diagnose und eine darauf abgestimmte Behandlung. Endlich wird Luca zudem nicht mehr gezwungen sein, für die hochspezialisierten Untersuchungen an unterschiedliche Orte reisen zu müssen oder sich lange in ungewohnten Umgebungen zu befinden. Auch Emma bleiben solch unangenehme Reisen erspart. Für Luca wie für Emma bietet die neue Einheit schlicht eine ruhige und kinderfreundliche Umgebung, in der sie sich gemeinsam mit ihren Eltern bestens aufgehoben und verstanden fühlen können.
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