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UKBB Kommunikation, 06.02.2019
Stephanie Gros ist eine
von insgesamt 138 Forschenden am Universitäts-Kinderspital beider Basel (UKBB)
und für ihre Arbeit hat sie im Dezember 2018 den Jack Plaschkes Award erhalten.
In diesem Beitrag erzählt die Chirurgin, warum sie sich gerne zwischen zwei
Welten hin und her bewegt und woher sie ihre Motivation für den Kampf gegen den
Krebs nimmt.
Bereits während dem Medizinstudium war für Stephanie Gros
klar, dass sie einmal in der Chirurgie arbeiten wollte. Das Ziel, Forscherin zu
werden, ergab sich aber erst gegen Ende des Studiums und aufgrund ihrer
Doktorarbeit: „Ich hatte die grosse
Chance, dass ich meine Arbeit in Boston am Brigham Womans Hospital machen
konnte. Da arbeitete ich mit einer tollen Forschungsgruppe zusammen und bin so
auf den Geschmack gekommen. Ab da war meine Begeisterung fürs Forschen nicht
mehr zu stoppen“, erzählt die Oberärztin der chirurgischen Abteilung.
Stephanie Gros erforscht den Krebs in fortgeschrittenen
Stadien, in denen eine normale Chemotherapie nichts mehr bewirken kann. Diese
Art von Krebs, das sogenannte Neuroblastom, ist in den frühen Stadien gut
therapierbar. Insbesondere für die fortgeschrittenen Stadien gibt es bisher aber nur begrenzte Lösungsansätze. Dort setzt die Forschungstätigkeit von Gros an.
Sie beschäftigt sich mit den Prozessen, die dazu führen, dass sich der Krebs auf
andere Orte ausbreitet und Ableger (Metastasen) bildet. „Mich interessiert, wie
man diesen Prozess stoppen kann. Ich setze also dort an, wo die Chirurgie und
die Chemotherapie nichts mehr bewirken können.“
Nur in der Forschung zu arbeiten, war für Gros aber kein
Thema. Seit ihrer ersten Anstellung war sie immer auch als Ärztin im Spital
tätig. Dass sie sich in diesen zwei Welten gleichzeitig bewegen kann, ist für
sie zentral: „Für mich persönlich ist es sehr wichtig, dass ich die
Patientenbetreuung und die Forschung kombinieren kann.“ Im Spital hilft sie
durch die chirurgischen Eingriffe, den Patienten Aussicht auf schnelle
Besserung zu geben. Die Forschung baut dann auf der chirurgischen Arbeit auf
und versucht den Patienten auch
langfristig zu helfen. Die Motivation nimmt Gros aus diesem Zusammenspiel von
Praxis und Forschung: „Wenn man in der klinischen Arbeit sieht, wo und wie man
mit der Forschung helfen kann, dann ist das die beste Motivation.“
Ein typischer Tag im UKBB ist geprägt von der Betreuung der Patienten, denn sie
stehen immer an erster Stelle. Die Arbeit im Labor kommt dann noch dazu. Dabei
ist es ein grosser Vorteil, dass sich das Labor des UKBB beziehungsweise die
Forschungsgruppen gleich im Haus selbst befinden. „Für uns sind die Arbeitsbedingungen hier
ganz toll, weil wir im OP das Gewebe entnehmen und dann gleich im Labor untersuchen
können. Die Verknüpfung von Forschung und Spital ist ideal. Ebenso ist Basel
mit seinem reichhaltigen wissenschaftlichen Umfeld sehr gut aufgestellt und
die möglichen Kooperationspartner sind in der unmittelbaren Umgebung.“
Die Forschung und vor allem die Chirurgie sind mit dem Klischee behaftet, eine Männerdomäne zu sein. Trifft dieses Klischee immer noch zu? „Das finde ich überhaupt nicht“, sagt Gros. „Unsere ehemalige Forschungschefin war eine Frau und besonders in Basel sind sehr viele Frauen in diesem Bereich tätig. Es sind auch hier im Haus ganz tolle Vorbilder in der Forschung zu finden. Das Gleiche gilt für die Chirurgie. Das Bild, dass die Chirurgie eine Männerdomäne ist, ist zwar noch da, aber es gibt bereits ganz viele ausgezeichnete Chirurginnen.“
Vorbilder sind wichtig und die Verleihung des Jack Plaschkes
Award 2018, der mit 5000 Franken dotiert ist, zeigt, dass diese Arbeit auch von
der Gesellschaft wahrgenommen wird. Gros freut sich sehr über den Preis: „Die
Auszeichnung ist eine ganz grosse Ehre. Auch weil ich als Deutsche noch nicht
so lange in der Schweiz bin und hier noch nicht so lange forsche, freut es mich
sehr, diese Auszeichnung von der Gesellschaft zu bekommen.“
Weitere Studien stehen an und sicher ist, dass man auch in Zukunft noch vieles von
Stephanie Gros und ihrer Arbeit im Kampf gegen den Krebs lesen wird.
Aline Eberle, Praktikantin Kommunikation UKBB
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Basel, Spitalstrasse 33
4056 Basel | CH
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