Zahn- und Mundpflege während der onkologischen Behandlung

Eine sorgfältige Zahn- und Mundpflege ist bei Kindern für die Entwicklung und Erhaltung gesunder Zähne wichtig. Während einer onkologischen Behandlung muss der Zahn- und Mundpflege jedoch ganz besondere Beachtung geschenkt werden, da die Mundhöhle und die Zähne in dieser Zeit anfälliger sind für Infektionen und Karies. In der Folge kann es zu Fieber und zusätzlichen Spitalaufenthalten kommen. Aus diesem Grund sind während der gesamten onkologischen Behandlung eine regelmässige Reinigung und Pflege der Zähne, sowie eine sorgfältige Mundpflege notwendig.

Ein kranker Zahn kann während einer onkologischen Behandlung ernsthafte Schwierigkeiten machen. Deshalb findet zu Beginn der Behandlung eine zahnärztliche Kontrolle statt. Sind Löcher vorhanden, müssen die Zähne so versorgt werden, dass die onkologische Therapie ungestört weiterlaufen kann.

• 3x täglich während 2-3 Minuten Zähne putzen. Vor und nach dem Zähneputzen den Mund nicht mit Wasser ausspülen.
• Nach jedem Zähneputzen die Zahnbürste auswaschen, ausklopfen und zum Trocknen aufrecht in einen Zahnbecher stellen.
• Weiche Hand-Zahnbürste verwenden. Es wird empfohlen, die Zahnbürste 1x pro Woche, spätestens aber nach einem Monat zu wechseln. Keine elektrische Zahnbürste verwenden.
• Zahnpaste mit Fluorid und möglichst neutralem pH-Wert benutzen. Wir empfehlen eine milde Kinderzahnpasta. Kinder unter 6 Jahren sollten immer eine Kinderzahnpasta mit reduziertem Fluoridgehalt benutzen.
• Bei tiefen Blutplättchen (Thrombozyten) kann Zahnfleischbluten auftreten. Die Zähne sollten deshalb behutsam gebürstet werden. Dies ist jedoch kein Grund, die regelmässige Zahnreinigung zu unterbrechen!

Die regelmässige Verwendung einer Zahnschutzcreme stärkt den Zahnschmelz und ergänzt die schützende Wirkung des Speichels.

• Zahnschutzcreme
• 3x täglich nach dem Zähneputzen mit dem Finger, der Zahnbürste oder einem Wattestäbchen eine haselnussgrosse Portion Zahnschutzcreme auf die Zähne auftragen.
• Einige Minuten einwirken lassen und danach 30 Minuten nichts trinken oder essen.

Während der Chemotherapie ist die Pflege des Mundes und der Mundschleimhaut besonders wichtig. Eine regelmässige Befeuchtung der Mundschleimhaut kann mögliche Komplikationen verringern.

• Mund spülen so oft wie möglich, aber mindestens 3-mal täglich mit Wasser (ohne Kohlensäure) oder Orange süss Essenz (2-3 Tropfen pro Glas Wasser) oder Kamillen- oder Pfefferminztee
• Häufiges Trinken ungezuckerter Getränke in kleinen Schlucken hält die Mundschleimhaut zusätzlich feucht.
• Tägliche Kontrolle der Mundhöhle, um Probleme frühzeitig zu erkennen und zu behandeln
• Trockene Lippen mit einer Lippenpomade geschmeidig halten

Getränke:

• Ungezuckerte Getränke bevorzugen
• Nach säurehaltigen Getränken (z.B. Cola, Fruchtsäfte, Eistee) immer den Mund spülen

Kaugummis:

• Kaugummi kauen regt den Speichelfluss an und hilft so die Säuren im Mund zu reduzieren.
• Nur zahnschonende Kaugummis verwenden.
• Kaugummis sind nur für Kinder über 4 Jahre geeignet!

Durch die Nebenwirkungen der Chemotherapie können Beschwerden wie Mundtrockenheit, Geschmacksveränderungen oder Mundschleimhautentzündung auftreten. Eine Mundschleimhautentzündung zeigt sich durch gerötete und/oder offene Stellen, Aphten, Schmerzen und Schluckbeschwerden. Bei Schluckbeschwerden gibt es die Möglichkeit, Eislollys mit dem gewünschten Aroma herzustellen (z.B. Eistee, Apfelsaft). Bitte melden Sie sich bei Bedarf.