Stephanie Gros ist eine von insgesamt 138 Forschenden am Universitäts-Kinderspital beider Basel (UKBB) und für ihre Arbeit hat sie im Dezember 2018 den Jack Plaschkes Award erhalten. In diesem Beitrag erzählt die Chirurgin, warum sie sich gerne zwischen zwei Welten hin und her bewegt und woher sie ihre Motivation für den Kampf gegen den Krebs nimmt.
Bereits während dem Medizinstudium war für Stephanie Gros klar, dass sie einmal in der Chirurgie arbeiten wollte. Das Ziel, Forscherin zu werden, ergab sich aber erst gegen Ende des Studiums und aufgrund ihrer Doktorarbeit: „Ich hatte die grosse Chance, dass ich meine Arbeit in Boston am Brigham Womans Hospital machen konnte. Da arbeitete ich mit einer tollen Forschungsgruppe zusammen und bin so auf den Geschmack gekommen. Ab da war meine Begeisterung fürs Forschen nicht mehr zu stoppen“, erzählt die Oberärztin der chirurgischen Abteilung.
Stephanie Gros erforscht den Krebs in fortgeschrittenen Stadien, in denen eine normale Chemotherapie nichts mehr bewirken kann. Diese Art von Krebs, das sogenannte Neuroblastom, ist in den frühen Stadien gut therapierbar. Insbesondere für die fortgeschrittenen Stadien gibt es bisher aber nur begrenzte Lösungsansätze. Dort setzt die Forschungstätigkeit von Gros an. Sie beschäftigt sich mit den Prozessen, die dazu führen, dass sich der Krebs auf andere Orte ausbreitet und Ableger (Metastasen) bildet. „Mich interessiert, wie man diesen Prozess stoppen kann. Ich setze also dort an, wo die Chirurgie und die Chemotherapie nichts mehr bewirken können.“
Nur in der Forschung zu arbeiten, war für Gros aber kein Thema. Seit ihrer ersten Anstellung war sie immer auch als Ärztin im Spital tätig. Dass sie sich in diesen zwei Welten gleichzeitig bewegen kann, ist für sie zentral: „Für mich persönlich ist es sehr wichtig, dass ich die Patientenbetreuung und die Forschung kombinieren kann.“ Im Spital hilft sie durch die chirurgischen Eingriffe, den Patienten Aussicht auf schnelle Besserung zu geben. Die Forschung baut dann auf der chirurgischen Arbeit auf und versucht den Patienten auch langfristig zu helfen. Die Motivation nimmt Gros aus diesem Zusammenspiel von Praxis und Forschung: „Wenn man in der klinischen Arbeit sieht, wo und wie man mit der Forschung helfen kann, dann ist das die beste Motivation.“
Ein typischer Tag im UKBB ist geprägt von der Betreuung der Patienten, denn sie stehen immer an erster Stelle. Die Arbeit im Labor kommt dann noch dazu. Dabei ist es ein grosser Vorteil, dass sich das Labor des UKBB beziehungsweise die Forschungsgruppen gleich im Haus selbst befinden. „Für uns sind die Arbeitsbedingungen hier ganz toll, weil wir im OP das Gewebe entnehmen und dann gleich im Labor untersuchen können. Die Verknüpfung von Forschung und Spital ist ideal. Ebenso ist Basel mit seinem reichhaltigen wissenschaftlichen Umfeld sehr gut aufgestellt und die möglichen Kooperationspartner sind in der unmittelbaren Umgebung.“
Die Forschung und vor allem die Chirurgie sind mit dem Klischee behaftet, eine Männerdomäne zu sein. Trifft dieses Klischee immer noch zu? „Das finde ich überhaupt nicht“, sagt Gros. „Unsere ehemalige Forschungschefin war eine Frau und besonders in Basel sind sehr viele Frauen in diesem Bereich tätig. Es sind auch hier im Haus ganz tolle Vorbilder in der Forschung zu finden. Das Gleiche gilt für die Chirurgie. Das Bild, dass die Chirurgie eine Männerdomäne ist, ist zwar noch da, aber es gibt bereits ganz viele ausgezeichnete Chirurginnen.“
Vorbilder sind wichtig und die Verleihung des Jack Plaschkes Award 2018, der mit 5000 Franken dotiert ist, zeigt, dass diese Arbeit auch von der Gesellschaft wahrgenommen wird. Gros freut sich sehr über den Preis: „Die Auszeichnung ist eine ganz grosse Ehre. Auch weil ich als Deutsche noch nicht so lange in der Schweiz bin und hier noch nicht so lange forsche, freut es mich sehr, diese Auszeichnung von der Gesellschaft zu bekommen.“
Weitere Studien stehen an und sicher ist, dass man auch in Zukunft noch vieles von Stephanie Gros und ihrer Arbeit im Kampf gegen den Krebs lesen wird.
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